Die Kanzel
Die Kanzel mit ihren geschnitzten Figuren ist eine Stiftung des Haselauer Gutsinspektors Philipp Hagedorn und erfolgte 1641. Mit seiner Stiftung erwarb er sich einen erblichen Stand (Sitzplatz, der damals noch gekauft wurde) in der Kirche. Sie trägt die Figuren der vier Evangelisten und die des Salvator (Heiland = Jesus Christus).
In einem Fries unter und oberhalb der Figurenreihe sind etliche Gesichter ins Rankenwerk eingeschnitzt. Ob es sich dabei um Fantasiegesichter handelt oder vielleicht um die der Spender, ist heute nicht mehr bekannt. Ein Spruchband bildet den oberen Abschluss der Kanzel: „Ich scheme mich des Evangelii von Christo nicht, den es ist eine Krafft Gottes, die da selig macht.“ Den Kanzeldeckel ziert unten eine Taube, die den Geist Gottes symbolisiert. Oben steht über allem der auferstandene Christus.
Die Kanzel war wahrscheinlich durch die Jahrhunderte unterschiedlich platziert. Ihren geschwungenen Aufgang hat sie erst mit der Renovierung 1960 erhalten. Sie war ebenso wie das Gestühl und der Beichtstuhl von Holzwurm und Holzbock befallen gewesen. Im 19. Jahrhundert hatte man die Kanzel wie auch den Altar in damals modernen Grautönen gefasst. Die Farbe wurde 1960 abgebeizt und das Holz freigelegt.
Philipp Hagedorn verließ übrigens mit zunehmendem Alter Philipp Hagedorn das Lebensglück. Er verschuldete sich hoch und soll jungen Mädchen nachgestellt haben. An der Haselauer Kanzel soll man deshalb seinen Stifternamen entfernt haben, dort steht jetzt nur noch „uff Ostern 1641“.