Der Dreikönigs-Stein
Von der Entstehungszeit der Kirche zeugt eine an der Nordwand eingelassene kleine Mörteltafel mit den Worten ,help got / caspar melchior baltazar’. Das entspricht in etwa dem, was heute am Dreikönigstag die Sternsinger über die Türen schreiben: CMB (auch übersetzbar als Christus mansionem benedicat = Christus segne dieses Haus = plattdeutsch: help got).
Wahrscheinlich hat dieser Stein mit seinen gotischen Minuskeln (kleine Buchstaben) einmal als Türsims über einem der Portale gestanden, vielleicht über einer zugemauerten Tür auf der Nordseite. Wegen seiner Gestaltung muss er wohl zu der vorreformatorischen Kirche gehört haben und ist beim Wiederaufbau im 16. Jahrhundert an diese Stelle gelangt. Dieser Stein war der Anlass dafür, dass die Kirche 1960 offiziell als Dreikönigskirche benannt wurde.
Ob die Kirche immer so geheißen hat, ist fraglich. Es kann auch ursprünglich eine Marienkirche gewesen sein. Dafür könnte eine Überlieferung passen, dass die Kirche im Mittelalter wegen einer heilsamen Quelle zeitweise auch als Wallfahrtskirche gedient haben soll. Auch der kostbare Haselauer Marienaltar könnte in diese Richtung gedeutet werden.
Einen anderen Hinweis könnten die Flügel dieses Altars geben. Szenen aus dem Martyrium der beiden Ärzte Cosmas und Damian werden hier dargestellt. Eine Kirche dieses Namens gibt es in Stade auf der anderen Elbseite.