Die Haselauer Dreikönigskirche
Die ältesten Teile des Mauerwerks liegen an der Nordseite der Kirche – und zwar sowohl im Altar- als auch im Gemeindebereich. Sie werden auf die Zeit Ende 14. Jahrhundert datiert. Sie gehören wahrscheinlich nicht zur ersten Kirche auf der Haselauer Kirchwurth, denn bereits 1251 wird ein Kirchspiel Haselau das erste Mal urkundlich erwähnt. Es ist anzunehmen, dass in der ersten Zeit hier vielleicht eine Holzkirche gestanden hat, bis sich die Erdmassen der künstlich aufgeschütteten Kirchwurth gesetzt hatten.
Die Kirche wurde ursprünglich im gotischen Stil gebaut. Im Westen, vom jetzigen Turm verdeckt (woraus man sieht, dass hier ursprünglich kein Turm gestanden hat), befindet sich ein gotisches Giebelportal. Reste eines gotischen Portals oder großen Fensters entdeckt man auch hinter dem Altar. Vielleicht war der Altarraum auf eine Apsis hin angelegt. den gotischen Stil erkennt man heute noch sichtbar an den spitzen Giebeln der Fenster an der Westseite der Kirche.
Vorne, wo der Altar steht, befindet sich der Chorraum, das heißt der Raum für den Mönchschor und die Geistlichen, von denen es in Haselau, wie die Größe des Raumes zeigt, irgendwann einmal eine ganze Anzahl gegeben haben muss. Es ist gleichzeitig ein besonders heiliger Raum, die Laiengemeinde hatte dorthin keinen Zugang. Meist wurde der Chorraum durch einen Lettner oder einen Rundbogen abgetrennt. Beides ist in Haselau nicht erhalten.
Unter dem heutigen Altarraum befindet sich eine Gruft. Wahrscheinlich stammt sie nicht aus den Anfangszeiten der Kirche, sondern wurde erst im Zuge des Wiederaufbaus der Kirche im 16. Jahrhundert für die Beisetzung des Wolf von Ahlefeldt eingerichtet.
Für die Baugeschichte der Kirche ist die auf den meisten Bildern dargestellte Südseite wenig ergiebig. Sie hat ihre eigene Geschichte. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie völlig neu aufgebaut. Im Innenraum erkennt man die unterschiedliche Breite des Mauerwerks. Ob damals statische Grunde dafür den Ausschlag gaben oder man eine einheitliche Ansicht erzielen wollte (man vergleiche dazu die Nordseite mit ihren unterschiedlichen Bauelementen), ist nicht bekannt.
Aus jener Zeit stammen wahrscheinlich auch die großflächigen Fenster, die dem heutigen Innenraum der Kirche Licht und Weite vermitteln.