Das Haselauer Glockenwerk
Die größte Glocke, die je im Haselauer Kirchturm hing, wurde noch im August 1918 für Kriegszwecke einheholt. Sie hatte erheblich viel mehr Gewicht als die derzeitigen Glocken.
Durch alle Zeiten hindurch ist dagegen die alte Zuckerhutglocke erhalten geblieben. Sie wird von Fachleuten aufgrund ihrer besonderen Form in die Mitte des 13. Jhd. datiert, also in die Entstehungszeit der Kirchengemeinde. Ob sie aber von da an immer zum Gottesdienst eingeladen hat oder zwischenzeitlich gestiftet wurde, ist ungewiss. Heute schlägt sie alle halbe und ganze Stunde.
Das Hauptgeläut stammt aus der Zeit zwischen 1960 und 1976. Es besteht aus sechs Glocken mit den Tönen as – c – es – f – as – c. Inhaltlich erzählen die Glocken die Geschichte der Namenspatrone der Kirche, die Weihnachtsgeschichte aus dem Matthäusevangelium. Der Klangentwurf stammt von KMD H. Schulze (Elmshorn) disponiert und von der Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei hergestellt.
Die Glocken:
- Die größte Glocke (Sterbeglocke) klingt auf as. Sie wiegt 681 kg. Ihr Durchmesser beträgt 1001 cm. Die lateinische Inschrift lautet übersetzt: „Da sie aber den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut.“ (Mt 2,10a). Bildzier: Die heiligen. drei Könige
- Die zweite Glocke hat den Ton c. Sie wiegt 395 kg. Ihr Durchmesser beträgt 84 cm. Die Inschrift lautet: „Und sie taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.“ (Mt 2,11c)
- Die dritte Glocke hat den Ton es. Sie wiegt 277 kg. Ihr Durchmesser beträgt 695 cm. Die Inschrift lautet: „Und sie fielen nieder und beteten es an.“ (Mt 2,11b).
- Die vierte Glocke hat den Ton f. Sie wiegt 203 kg. Ihr Durchmesser beträgt 630 cm. Die Inschrift lautet: „Und sie gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter.“ (Mt 2,11a)
- Die fünfte und sechste Glocke klingen auf as und c. Ihre Besonderheit: Sie erinnern an die Sturmflut 1976. Ihre Inschrift auf deutsch: „Zur Erinnerung an die Sturmflut am 3. Januar 1976“. Durchmesser: 56/45 cm. Gewicht: 140/80 kg. Als Bildzier enthalten sie je zwei Friese mit Wasserwellen (nach einem Entwurf des Haselauer Grafikers Lothar Knauthe).