Etwa 40 Menschen leben hier, viele Künstler unter ihnen, auch Feriengäste. Früher ging es anders zu auf dieser Insel. Schiefer wurde industriell abgebaut. Davon zeugen heute noch riesige tiefe Wasserbecken rund um die Insel. Man holte den Schiefer in einer Art Tagebau aus dem Boden, doch mit der Zeit riss das Meer die äußeren Felsen ein und eroberte sich die Abbaustätten mitsamt allen Anlagen, die zum Teil noch heute in der Tiefe zu entdecken sein sollen.
Heute gibt es auf der Insel ein Kulturzentrum, die Easdale Art Hall. Alles, was Rang und Namen hat in der schottischen Kulturszene, ist hier schon aufgetreten. Manchmal kommen mehr als einhundert Gäste zu den Konzerten, dann hat der Fährmann viel zu tun.
Das Eis taut langsam
Auch zum Konzert des „German Choir“ muss er mehrmals fahren. Etwa die Hälfte der 40 Zuhörer kommt vom Festland oder der benachbarten Insel Seal. Skeptisch und zurückhaltend war der Beifall bei Mozart und Bruckner, freundlich überrascht bei den schottischen Liedern mit den seltsamen nichtschottischen Dudelsäcken begleitet wurden, ein bisschen ungläubig bei den plattdeutschen Liedern – für schottische Ohren nicht so viel anders als das Hochdeutsche. Endgültig taute das Eis bei den Gospels, die die meisten mitsangen. Übrigens: In Schottland singt alt und jung alles gerne mit – sehr anders, als bei uns zuhause.
Zugaben gab es nur zwei, der Fährmann wartete. Datt du mien Leevsten büst und ein Irischer Segen beendeten den stimmungsvollen du beeindruckenden Abend. Schnell noch ein Whisky für die Sänger – und los geht es in die sternklare Nacht. Gleich kommt die letzte Tour des Fährmanns. Schnell noch ein Auld Syne Lang auf dem Dudelsack – und zurück geht es in eine andere Wirklichkeit.
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